„Prima Klima“ im Betrieb?

Offene, nicht besetzte Ausbildungsplätze, hohe Abbrecherquote: Diese Situation ist seit Jahren für die Ausbildungsberufe im Bereich der Gastronomie und Hotellerie prägend.

Referent, Herr Slodczyk

Auch in unseren Berufsschulklassen der Hotelfachleute und Köche findet ein starker Wechsel in Bezug auf die Klassen-zusammensetzung statt. Viele Ausbildungsverträge werden innerhalb und auch nach der Probezeit aufgelöst.

Lässt sich diese Situation verbessern? Nachdem die Umsetzung des Lernziels Ausbildung und Beruf – Duales Ausbildungssystem und Berufsausbildungsvertrag – im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts erfolgt war, wurde der Ausbildungsberater der IHK Würzburg Stadt, Herr Slodczyk, als sachkundiger Referent in die Klassen Ga 10b/c und Kö 10 a/b eingeladen.

Er ging sehr detailliert auf den bereits geschlossenen Ausbildungsvertrag ein, skizzierte Möglichkeiten der Verkürzung oder der vorzeitigen Zulassung zur Prüfung und erläuterte das Ende der Ausbildung. Außerdem lenkte er den Focus der Azubis auf mögliche Verlängerungen eines Vertrages bei zu hohen Fehlzeiten in der Schule und am Arbeitsplatz – ein Aha-Erlebnis für einzelne Auszubildende, denen diese Möglichkeit nicht wirklich bewusst war.

Einen breiten Rahmen nahm dann das wichtigste Themenfeld –  die Arbeitszeit – ein. Wie steht es mit Überstunden, Wochenendarbeit und der Arbeit im Anschluss an die Berufsschule? Auf Basis des Urteils des Bundesarbeitsgerichts von 2001 zu Arbeitszeit und Schulzeit, erläuterte Herr Slodczyk die Arbeitszeitgestaltung für Azubis, die nicht mehr dem Jugendarbeitsschutz unterliegen.

Als Fazit bleibt festzuhalten: Betriebe, die Mitarbeiter als wichtigen Schatz erkannt haben und diese wertschätzen, finden nach wie vor motivierte und engagierte Jugendliche. Die anderen werden umdenken müssen, um die dringend benötigten Facharbeiter zu rekrutieren und um diese auch langfristig an den Betrieb binden zu können.

Bild und Text: S. Franz-Burger