Paul Staudigel startet bei der FIM Trial GP 2025 – eine außergewöhnliche Herausforderung auf zwei Rädern

In diesem Jahr sorgt unser Mitschüler Paul Staudigel aus der Mechatronik-Klasse 10 für großes Aufsehen: Er nimmt an der FIM Trial GP 2025 teil, dem weltweit höchsten Wettbewerb im Motorradtrial. In der Klasse Trial 3 misst er sich mit jungen Talenten aus aller Welt – und das auf spektakulären Strecken quer durch Europa.

Unser Schüler Paul Staudigel kurz vor dem Start in Calvi (Foto: Ursula Staudigel)

Was ist überhaupt Motorradtrial?
Im Gegensatz zu klassischen Motorradrennen steht beim Trial nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern Geschicklichkeit, Balance und Präzision. Die Fahrer überwinden anspruchsvolle Hindernisse wie Felsblöcke, steile Hänge, Baumstämme oder enge Kurven – und das möglichst fehlerfrei. Jeder Fuß, der den Boden berührt, wird als Strafpunkt gewertet. Gewinner ist, wer am Ende die wenigsten Punkte gesammelt
hat. Unterstützt wird Paul dabei stets von seinem Wasserträger (Minder), der bei gefährlichen Stellen mit in die Sektion darf und im Falle eines Sturzes hilft, Verletzungen zu vermeiden.
An einem Rennwochenende finden immer zwei Rennen statt, jeweils am Samstag und am Sonntag.

In Aktion (Foto: Ursula Staudigel)


Ein Wettkampf besteht aus 12 Sektionen, die zweimal absolviert werden. Jeder Fahrer startet einzeln und zeitversetzt. Für jede Sektion gibt es ein Zeitlimit von 60 Sekunden. Zusätzlich müssen strenge Zeitvorgaben für das gesamte Rennen eingehalten werden, was gute Planung, Konzentration und fahrerisches Können erfordert. Der Druck, die Zeitlimits einzuhalten, ist dabei nicht zu unterschätzen, da sich die Sektionen auf einen Rundkurs befinden, der manchmal mehrere Kilometer lang sein kann.
Beim Wettbewerb müssen Reparaturen an der Maschine selbst durchgeführt werden, beispielsweise nach Stürzen oder durch Verschleiß. Das erfordert, dass Paul und sein Minder in der Lage sein müssen, solche Reparaturen schnell und selbstständig während des Rennens vorzunehmen, um die Fahrt ohne längere Unterbrechung fortsetzen zu können. Weiterfahren mit einem Ersatzmotorrad ist verboten.


Die Saison 2025
Das Wetter während der Saison war äußerst herausfordernd: Es war bereits sehr heiß und sonnig, was die Rennen zusätzlich anstrengend und kräftezehrend machte. Die hohen Temperaturen forderten nicht nur die körperliche Belastbarkeit der Fahrer, sondern auch ihre Konzentration und Ausdauer.
Die Saison 2025 begann bereits Anfang April in Benahavís in Südspanien, gefolgt von einem Wettkampf in Viana do Castelo in Portugal, nahe der Stadt Porto. Ende Mai ging es auf die Insel Korsika nach Calvi und weiter nach San Marino, einer eigenständigen Republik, die von Italien umgeben ist. Überall warteten unterschiedliche Geländearten auf Paul – von trockenen Felsen über Wassersektionen bis hin zu rutschigem
Waldboden.
Trotz des sportlichen Wettbewerbs herrscht unter den Fahrern ein freundschaftlicher Umgang. Der Austausch von Erfahrungen, Tipps und Eindrücken ist sehr wertvoll und fördert den internationalen Gemeinschaftssinn im Trialsport.
Obwohl Paul noch keine WM-Punkte sammeln konnte, hat er sich von Rennen zu Rennen gesteigert und unglaublich viel gelernt. Eine Chance auf Punkte hat Paul noch: Das letzte Rennen findet Anfang September in Geddington in
England statt, dem Ursprungsland des Trialsports. Die Vorfreude darauf ist riesig!
Ein besonderer Dank gilt der Schulleitung, den Lehrkräften sowie der Firma Herrhammer, die Paul durch Schulbefreiungen die Teilnahme an der GP ermöglicht haben. Ohne diese Unterstützung wäre der Start bei der internationalen Rennserie nicht realisierbar gewesen.

Ursula Staudigel
09.07.2025