Projekt „Gemeinsam Klasse sein“ in der Klasse BFSM 10

Das von der Techniker Krankenkasse in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Gewaltprävention entwickelte Projekt „Gemeinsam Klasse sein“ für Mobbingprävention unterstützt Schulklassen dabei, dass ein gutes Klassenklima entsteht und sensibilisiert SchülerInnen und LehrerInnen für das Thema Mobbing.

Die engagierten Schüler der BFSM 10 bei der Erarbeitung der Kriterien für eine gute Klassengemeinschaft (Foto: A. Martin)

Im besten Fall setzten solche Programme bereits früh an, z.B. mit dem Beginn einer weiterführenden Schule, wenn eine neue Klasse gebildet wird. Mobbing ist jedoch ein altersübergreifendes Problem, dass an jeder Schulart vorkommen kann. Von Mobbing spricht man, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum immer wieder von einem oder mehreren SchülerInnen geärgert, ausgegrenzt, beleidigt oder angegriffen wird, ohne dass sie die Situation beenden kann. Kommt es erst so weit, ist es für alle Beteiligten schwierig, diesen dynamischen Prozess zu durchbrechen.

Auch die beiden Referenten hatten Spaß (Foto: A. Martin)


Wichtig ist die Erkenntnis, dass es bei Mobbing keine Unbeteiligten gibt. Neben dem/ der Betroffenen, dem(n) Täter(n) und Mitläufern gibt es eine große Gruppe von ZuschauerInnen, die das Mobbing dulden. Oft fühlen sich diese SchülerInnen hilflos und trauen sich nicht, etwas zu unternehmen. Dieses Verhalten verleiht den TäterInnen und MitläuferInnen immer mehr Macht. Durch das Projekt „Gemeinsam Klasse sein“ lernen die SchülerInnen Mobbing frühzeitig zu erkennen, sich gegenseitig zu unterstützen und erarbeiten gemeinsam Ideen wie man gegen Mobbing vorgehen kann.

Die Klasse BFSM 10 und ihr Klassenleiter, Herr Martin haben als erste Klasse der Franz-Oberthür-Schule an dem Projekt teilgenommen. Herr Hick, Beratungslehrer und Frau Kothe, Jugendsozialarbeiterin der Schule passten das Projekt auf die Bedürfnisse der Berufsfachschüler an und führten es in drei Schulstunden durch.
Die Schüler beteiligten sich sehr rege und erarbeiteten in Kleingruppen Kriterien, die für eine gute Klassengemeinschaft wichtig sind. Erwünscht sind vor allem ein respektvoller Umgang miteinander, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung sowie eine gute und ruhige Atmosphäre.
Wie Mobbing tatsächlich aussieht und wie schlimm es für Betroffene ist, konnten die Schüler in einem Projektvideo sehen, in dem eine Achtklässlerin immer wieder unter Angriffen und Ausgrenzung leiden muss. Die Schüler konnten sich in die Lage der Protagonistin sehr gut hineinfühlen und überlegten anschließend, wie ihre Klasse im Fall von Mobbing richtig reagieren könnte. Natürlich ist es am besten, wenn sich alle in der Klasse wohlfühlen und jede(r) SchülerIn furchtlos und gerne in die Schule kommt. Die hierfür notwendigen Voraussetzungen überlegte sich die BFSM-Klasse nach einer erlebnispädagogischen Übung, bei der eben solche eine ausschlaggebende Rolle spielen. „In der kleinsten Hütte“ finden ganze Klassen Platz, wenn einzelne aufeinander Rücksicht nehmen, gut miteinander kommunizieren, die Grenzen des anderen wahren und sich gegenseitig unterstützen. Für die Zukunft plant die Klasse noch, gemeinsam ein Plakat mit Klassenregeln zu erstellen, damit die Inhalte des Projekts stets präsent bleiben. Auch ist angedacht, durch regelmäßige Frühstückstunden den Zusammenhalt und die Kommunikation in der Klasse weiter zu verbessern.

Barbara Kothe und Wolfram Hick
23.11.2022