Ein Kooperationsprojekt des Bayerischen Landtags und der Forschungsgruppe Jugend und Europa am Centrum für angewandte Politikforschung CAP zu Besuch an der Franz-Oberthür-Schule
Wie entsteht eigentlich ein Gesetz? Eine sowohl interessante als auch komplizierte Frage, die den Schülerinnen und Schülern des Öfteren Kopfzerbrechen bereitet.
Was für uns Erwachsene eine Selbstverständlichkeit ist, ist für unsere Schülerinnen und Schüler oftmals ein Buch mit 7 Siegeln, das sich in der Theorie nur schwer erschließen lässt. Eine Möglichkeit hautnah zu erleben, wie ein Gesetzgebungsprozess von Statten geht, welche Schwierigkeiten entstehen können und welche Synergien entdeckt werden- das alles konnten unsere Schülerinnen und Schüler der Technischen Produktdesigner 10. Klasse und der Energie- und Gebäudeelektriker 11. Klasse am 14. Juni erleben. 3 Teamer führten die Jugendlichen durch ihre erste eigene Parlamentssitzung. Nachdem alle Abgeordneten vereidigt, ein Landtagspräsident gewählt und die Fraktionen zusammengefunden hatten, brüteten die Schülerinnen und Schüler 5 Stunden lang über einem Gesetzesentwurf zur Änderung der Kennzeichnung von Lebensmitteln. Es wurde sowohl in den Fraktionen, aber auch zwischen den Parteien heftig diskutiert und nach Lösungen gerungen. Am Ende wurde das Gesetz einstimmig im Plenum angenommen. „Endlich versteh ich, wie das funktioniert!“ oder „Hätte nicht gedacht, dass das so interessant ist und Spaß macht“ waren am Ende nur einige Reaktionen der Teilnehmer, die durchweg alle positiv ausfielen. Auch die Lehrerin für Politik und Gesellschaft, Frau OStrin Lisa Ruf ist zufrieden: „Planspiele sind eine wahnsinnig gute Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern politische Prozesse im Learning by doing -Prozess beizubringen. Praktisches Erleben ist das Beste Lernen.“ Die Veranstaltung wurde zum Schluss durch die Anwesenheit von 4 Landtagsabgeordneten gekrönt. Frau Dr. Andrea Behr (CSU), Herr Felix Freiherr von Zobel (FW), Herr Volkmar Halbleib (SPD) und Herr Patrick Friedel (Bündnis 90‘/Grüne) stellten sich in einer Podiumsdiskussion eine Stunde lang den vorbereiteten Fragen der Schülerinnen und Schülern. Dabei beantworteten sie neben allgemeinen auch konkrete, für die Schüler wichtige Fragen, wie z.B. zum Arbeitsmarkt, der Zukunft der Automobilbranche und erneuerbaren Energien.
„Bis zum Schluss waren die Schülerinnen und Schüler gespannt bei der Sache und sehen jetzt den Gesetzgebungsprozess sicherlich als eine demokratische Möglichkeit, Meinungen auszuhandeln und bestmöglichste Ergebnisse zu finden- auch wenn es nicht immer einfach ist oder etwas Zeit benötigt“, freut sich Frau Ruf am Ende des Schultages.
Lisa Ruf
03.07.2024