Vom 13. bis 16. Mai 2018 fand für die Schüler der MG 11 das Seminar zum Thema „Fernseh-journalismus“ auf Kloster Banz, nahe Coburg statt.
In dem mehrtägigen Workshop der Hanns-Seidel-Stiftung wurden den angehenden Mediengestaltern mit Schwerpunkt Digital und Print Kernkompetenzen in den Bereichen Film- und TV-Produktion, Videodreh, Videoschnitt und Story-Entwicklung vermittelt.
Begleitet wurde dieses Seminar von drei medienerfahrenen Dozenten des Bayerischen Rundfunks und der Universität Erlangen, die mit Anschauungsmaterial und interessanten Diskussionen einen Einblick in die Welt der professionellen Videoproduktion boten.
Schon am Sonntag nach der Anreise ging es los: An dem Einführungstag demonstrierten die Dozenten die Vielfalt verschiedener Kameraeinstellungen, klärten über Inszenierung und den Umgang mit Ton und Licht auf, regten aber auch konstruktive Gespräche um soziale oder marketingspezifische Aspekte an.
In den folgenden Tagen sollten die Seminarteilnehmer ihr eigenes kleines Filmprojekt auf die Beine stellen. Von der Entwicklung des Storyboards, der Planung der Szenen, bis hin zum Schauspielern und Zusammenschneiden des Filmmaterials, wurde alles in die Hände der circa 30 Schüler gelegt, die sich in sechs Filmcrews organisierten. Noch am Sonntag erstellten die Teams sogenannte „5-Shots“ – eine Folge von Einstellungen einer Handlung mit Nahaufnahmen und Detailaufnahmen. Diese wurden am nächsten Tag von allen Teilnehmern mit den Dozenten gesichtet und analysiert.
Auch wenn das Seminar jetzt schon viele Jahre für die Schüler der Franz-Oberthür-Schule zur Verfügung steht und rege in Anspruch genommen wird, gab es in diesem Jahr ein Novum – die Schüler wurden angewiesen, ihre Projekt mit Smartphone-Kameras umzusetzen.
Begründet wurde dies damit, dass die Handykameras von heute mit einer Auflösung von teilweise 4K, High-Speed-Funktion und modernen Autofokus für viele Belange durch ihre Kompaktheit der konventionellen Kamera überlegen sind. Dass dies zumindest teilweise stimmt, haben die sechs Gruppen mit ihren fertigen Clips bewiesen. In den drei Tagen wurden nahezu alle filmtechnischen Aufgaben mit dem Smartphone abgewickelt – mit beachtlichen Ergebnissen.
Es wurden allerdings auch technische Grenzen bei den Dreharbeiten per Handykamera erreicht. Prinzipiell ist das Smartphone zwar flexibler, lässt aber auf technischer Ebene weniger Einstellungen zu als die konventionelle HD-Kamera. Auch die Tonspuren, die mit externen Aufnahmegeräten aufgenommen werden mussten, ließen sich nicht optimal in die vom Handy geschossenen Clips einspeisen.
Thematisch gab es zum Schluss mit den von den Filmteams produzierten Clips ein buntes Genre-Allerlei an Horror-Persiflage, emotionalen und tiefgreifenden Surrealismus, klassischem Action und einfachen Alltagsthemen. Das verwinkelte Kloster bot für jede Szene eine passende Bühne.
Neben einer spaßigen Erfahrung und neuen praktischen Fähigkeiten nahmen die Schüler vor allem eins mit nach Hause: Motivation durch die Erkenntnis, dass eine gute Filmproduktion gar nicht schwer sein muss.
Text― Kevin Lihring, MG 11A; Foto ― Barbara Schwarz FG 5.9