Deutschunterricht mal anders – Bewerbungstipps vom Experten

Welche Punkte kennzeichnen eine erfolgreiche Bewerbung? Herr Widmaier (Fa. Schaeffler) gab mit anschaulichen Fallbeispielen aus der betrieblichen Praxis wichtige Tipps

Auf was muss man alles bei einer Bewerbung achten, um den Arbeitgeber positiv von sich zu überzeugen?
Ja, das ist eine gute Frage, die uns Herr Klaus Widmaier als Personalleiter der Firma Schaeffler Technologies AG & Co. KG, im Rahmen des Deutschunterrichts bei Frau Fröhling beantwortet hat.

Bevor es zu den wichtigen Bestandteilen einer Bewerbung ging, erzählte er einige Fakten über sich. Als Ingenieur für Maschinenbau begann er seinen Berufsweg bei Porsche, wechselte dort dann aber in den Bereich Personal als Personalreferent.

Die TPD 12 und Referent Herr Widmaier

Im weiteren Verlauf seiner Berufslaufbahn stieg er in die Firma Schaeffler als Personalreferent ein und beendete diese als Personalleiter.
Als Einstieg erläuterte Herr Widmaier den Bewerbungsprozess, der mit den offenen Stellen beginnt.
Im Anschluss folgen die Bewerbung, welche zwei gängige Standards aufweist (Schriftliche Bewerbung, Onlinebewerbung), die Terminvereinbarung durch E-Mail oder telefonisch und das Auswahlverfahren. Das Ende beinhaltet die Entscheidungsfindung und das Vertragsangebot, welches den Weg für die Bewerbung abschließt. Nachdem auf diese Punkte genauer eingegangen wurden, sprach Herr Widmaier uns auf positive, negative oder gar lustige Erfahrungen eigener Bewerbungen an. Nach kurzem Zögern fing ein Schüler an, von einem seiner Vorstellungsgespräche zu erzählen. Bei diesem fragte der Personalmitarbeiter, warum er aggressive Sportarten ausüben würde. Herr Widmaier jedoch fasste dies etwas anders auf. Da der Auszubildende Sportschütze und Kampfsportler sei, würde er als Personaler eher auf die Erfolge des Schülers in diesen Sportarten hinausgehen.
Des Weiteren wurde das Thema Einstellungstest von Lena und Marco aufgenommen, da beispielsweise andere Teilnehmer in Jogginghose gekommen waren oder geweint hätten, was keinen guten ersten Eindruck hinterlassen haben muss.
Nachdem weitere Situationen geschildert wurden, erläuterte Herr Widmaier den Aufbau einer Bewerbung. Ganz klassisch besteht diese aus einem Deckblatt, welches nur notwendig ist, falls ein großer Anhang vorhanden ist, einem Anschreiben, dem Lebenslauf und den Zeugnissen bzw. Referenzen. Der Kern einer Bewerbung ist das Anschreiben, welches einen hoffentlich guten ersten Eindruck hinterlassen sollte. Es ist erst fertig, wenn man selbst damit zufrieden ist und es einem gefällt! Im Anschluss kam der wichtige Meilenstein einer Bewerbung, das Vorstellungsgespräch. Im Vorfeld sollte man sich über einige Punkte Gedanken machen. Herr Widmaier gab den Tipp sich vor allem über das Unternehmen zu informieren, aber auch den eigenen Lebenslauf und die damit verbundenen Stärken und Schwächen zu kennen.
Zum üblichen Vorstellungsgespräch sollte ein passendes Outfit gewählt, die Bewerbungsmappe und etwas zum Schreiben mitgebracht werden. Während dem Gespräch sollte das Handy aus sein, denn ein Klingeln könnte sehr unangenehm werden, so Herr Widmaier. Auch ist eine kommunikative und ehrliche Art zwischen den Gesprächspartnern, die aus Personalmitarbeitern und Facharbeitern bestehen, wichtig. Mit großer Konzentration sollte man von sich überzeugen, sodass die Gesprächsteilnehmer, dich einstellen wollen.
Um die Praxis uns Schülern näher zu bringen, zeigte der Personalleiter einige Beispiele, die er in seiner Laufbahn bekommen hatte. Hier waren sowohl Bewerbungen, welche durch schlechte Sprache oder unvorteilhaftes Layout, nicht so gut ankamen, als auch positive Vorzeigebeispiele dabei.
Zum Abschluss des Vortrages, wurde die Klasse in zwei Hälften aufgeteilt. Die eine Hälfte überlegte sich Fragen vom Personaler an den Bewerber und die andere Hälfte vom Bewerber für den Personaler. Nach einer kurzen Gruppenarbeit fing eine rege Diskussion an. Es wurden zum Beispiel Fragen wie, „Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?“ oder „Welche Sportaktivitäten bietet Ihr Unternehmen?“ vorgeschlagen.
Herr Widmaier besprach alle gesammelten Fragen, um Tipps für positive Antworten zu finden und uns die Möglichkeit zu geben, Fettnäpfchen zu vermeiden. Am Ende des Vortrages verabschiedete sich Herr Widmaier mit einem großen Dankeschön für eine so aktive Mitarbeit. Auch wir bedankten uns sehr herzlich für den informativen Vortrag und die vielen Tipps und Antworten auf unsere Fragen.

Text: Clara Jäger, TPD 12
Bild: Franziska Fröhling