Die Situation ist nahezu alltäglich: SchülerInnen aus den Berufsintegrationsklassen haben ein wichtiges Anliegen, wollen sich gegenüber ihren Lehrkräften äußern – scheitern aber an den dürftigen Sprachkenntnissen. Oder aber die MitarbeiterInnen der Schule, Lehrkräfte, Verwaltungspersonal oder SozialpädagogInnen, suchen nach einem Gespräch mit SchülerInnen und können nicht darauf vertrauen, dass die Kommunikation, oftmals mit Händen und Füßen und Unterstützung von Online-Übersetzungsprogrammen durchgeführt, manchmal auch durch die Hilfe von MitschülerInnen, erfolgreich verläuft. In diesem Fall war bislang jeder Rat teuer.
Nunmehr bildet die Stadt Würzburg neue Sprachmittler aus, die zukünftig verstärkt und zielgerichtet Unterstützung bei Sprachbarrieren leisten könnten. Hierbei werden Ehrenamtliche mit Sprachkenntnissen aus den Heimatländern unserer Geflüchteten und MigrantInnen gezielt auf ihre Aufgabe vorbereitet. An der Franz-Oberthür-Schule zählen wir aktuell über 200 SchülerInnen in Berufsintegrationsklassen und der Bedarf an Unterstützungsangeboten ist enorm.
Am Montag, 21.11.2022 war ein Team des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Frau Hasenauer an unserer Schule und informierte sich über die Möglichkeiten des Einsatzes von Sprachmittlern. Dabei begleitete der BR auch pädagogische Gespräche zwischen unserer Lehrkraft Marie Schwinghammer, erfahrene Fachkraft insbesondere in den Klassen DKBS (Deutschklassen an Berufsschulen mit besonders geringen Sprachkenntnissen im Deutschen). Am Donnerstag, 24.11.2022 wurden die Beiträge sowohl im Rundfunk als auch in der Frankenschau des Bayerischen Fernsehens gesendet, abrufbar in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks.
Wir erhoffen uns seitens der Franz-Oberthür-Schule durch die Ausbildung von Sprachmittlern zukünftig verstärkt Hilfestellung in der Kommunikation mit unseren SchülerInnen, gerade wenn es um sensible Gespräche geht, in denen der Persönlichkeitsschutz und der Datenschutz besondere Priorität genießen.
Ralf Geisler
25.11.2022