Smartphones smart im Unterricht

Schulinterne Mini-Lehrerfortbildung zum schnellen Einsatz

Der Blick ins Klassenzimmer zeigte: Lehrkräfte während eines Vortrags vertieft in ihre Smartphones. Der Eindruck von möglichem Desinteresse aber trügt – vielmehr war der Smartphonegebrauch Inhalt der Mini-Fortbildung, „Smartphones smart im Unterricht“.

Denn: Wie oft haben Lehrkräfte im Unterricht das Gefühl, die Schülerinnen und Schüler finden die Beschäftigung mit ihrem Smartphone „spannender“ als den Unterricht selbst? Wie oft müssen Lehrkräfte feststellen, dass die mehr als halb so alten Schüler/innen ihnen zuweilen technisch überlegen sind?

In diese Erfahrungen mischen sich aktuelle Schlagworte wie die Digitalisierung des Unterrichts, die Ausbildung von Medienkompetenzen und das Medienkonzept einer Schule.

Schlussendlich sind es die Lehrkräfte – zuweilen als sog. „digital immigrants“ – die mit den Möglichkeiten der Technik und der neuen Medien gehen müssen. Das erfordert Offenheit und Neugier, „mal was auszuprobieren“. Dies erfordert aber auch den Willen, sich mit den technischen Möglichkeiten im Klassenzimmerzu befassen und sich darin einzuarbeiten – und es gibt vielfältige Angebote: im Ausbau befindliches Wlan, Beamer und Dokumentenkamera, Smartphoneeinsatz, Tablethilfe, Apps für Sprachaufnahmen, Videofeatures, Webseiten … . Nur wer als Lehrkraft weiß, wie sich bestimmte Features von Laptops, Tablets, Handys und Smartphones für den eigenen Unterricht nutzen lassen, kann sie als hilfreiche Tools zielführend einsetzen. Wenn die Schüler schon mit einem Smartphone ausgestattet sind, warum sollen sie diese nicht unterrichtlich nutzen können? Das ist sicher kein neues Unterrichtsprinzip, ersetzt keineswegs „traditionelles“ Lernen, macht aber Lehrer wie Schülern Spaß und ist mal „was anderes“.

Die Mini-Fortbildung „Smartphones smart im Unterricht“ stellte den Teilnehmern in zwei kompakten Durchläufen von etwa 45 Minuten zwei nützliche Webseiten vor, die im Anschluss ohne große Einarbeitung sofort eingesetzt werden konnten und können. Der Einsatz beider Seiten ist fachungebunden und kann nahezu in jedem Fach genutzt werden. Mithilfe des Smartphone der Schüler können beispielweise vor oder nach einem Unterrichtsthema Meinungen, Entscheidungen und Urteile als Einstiegsgesprächanlass oder finale Besprechung ohne großen Aufwand, digital und datensicher eingeholt werden. Auch als Feedback-Tool sind die zwei vorgestellten Webseiten nutzbar. Deren Einsatz erfordert selbstredend zunächst Übung und Routine im Unterrichtseinsatz. Gleichermaßen braucht es Zielgerichtetheit des Einsatzes und Überzeugung vom Nutzen durch die Lehrkraft. Das Fazit der Fortbildungsteilnehmer/innen zeigte sich aber während der Fortbildung teils unmittelbar: zahlreiche Rückfragen über die Chancen und Grenzen des Webtools und bereits erste eigene Ideen, wo man die vorgestellten Seiten gleich gut selbst einsetzen könnte. Bessere Schritte auf dem Weg der „digital immigration“ gibt es kaum.

Text und Bild: Janina Seyler