Überwachung 2.0

Wie würdest du dich Verhalten, wenn du wüstest das du gefilmt wirst, sobald du die Haustüre überschreitest?
Was an Überwachung ist technisch möglich?
Und welche Überwachung ist eventuell notwendig, damit sich eine Demokratie auch gegenüber ihren Feinden zur Wehr setzen kann?

Der Zeitzeuge Herr Röllig beim Vortrag (Foto: M. Maier)

All diese Fragen wurden im Vortrag „Überwachung 2.0“ am 19.09.22 in der Aula der Franz-Oberthür mit ca. 160 Schülern diskutiert. Das Team der Multivision e.V. gab dazu in den ersten beiden Stunden des Tages einen Einblick in diese Thematik und verknüpfte dies auch immer mit dem Leben unserer Schüler*innen. Denn viele Menschen geben ganz zwanglos sehr viele interessante Daten von sich aus frei, wenn sie soziale Netzwerke und Online-Kaufangebote nutzen.

Schülerdiskussionen (Foto: M. Maier)

Im Anschluss daran bot Herr Röllig als Zeitzeige des DDR-Unrechtsregimes einen Einblick darin, wie es sich anfühlt, wenn ein Staat seine Macht ausspielt und man ständig Mittelpunkt der Überwachung ist. Herr Röllig schilderte dabei seine eigene Geschichte vom Kindergarten bis zu seinem 19 Lebensjahr, als er angetrieben durch die Dauerüberwachung und seiner beruflichen Degradierung, notgedrungen einen Fluchtversuch machte. Bei diesem wurde er gefasst und für zwei Jahre, bis zum Fall der Mauer, inhaftiert. Ständig fragte man sich dabei als Zuhörer*in, wie hätte ich reagiert? Wäre auch ich standhaft geblieben bei dem Angebot als IM zu arbeiten und dafür meine „Ruhe“ zu haben? Den Abschluss der Veranstaltung bildete dann eine rege Diskussions- und Fragerunde.

M. Maier (04.10.2022)